Categories
Allgemein

Moderne Wohnformen für Senioren

Wo es früher zur Versorgung durch die eigenen Kinder oder eine Unterbringung in einer Seniorenresidenz kaum Alternativen gab, hat sich heute eine Vielzahl an Wohnformen für Senioren entwickelt.

Übersicht

Die Wahl über die Art der Unterbringung hängt im Allgemeinen von zwei Faktoren ab, nämlich der finanziellen Situation und der Gesundheit, sowohl körperlicher, als auch geistiger Form. Leidet man an einem körperlichen Gebrechen und kann daher viele oder täglichen Aufgaben, welche es zu bewältigen gibt, wie der Hygiene, der Einnahme von Medikamenten, den Toilettengängen und Essensaufnahme nicht mehr vollständig selbst wahrnehmen und ist daher auf die Hilfe von Dritten angewiesen, ist eine Wohnform mit Betreuung die richtige Wahl. Aber auch Personen welche an einer fortgeschrittenen Demenz-Erkrankung benötigen häufig eine Betreuung, um diese Personen davor zu schützen sich selbst in Gefahr, beispielsweise im Straßenverkehr zu bringen und die Orientierung zu verlieren. Für Personen die soweit eingeschränkt sind, dass sie eine Vollzeitbetreuung benötigen, ist meist die Unterbringung in einem Altenheim immer noch die beste Wahl. Aber auch die Betreuung in den eigenen vier Wänden, von den Angehörigen mit Hilfe einer Pflegekraft oder rein durch eine Pflegekraft als 24 Stunden Dienst wird häufig angewandt.

Wohnen in Wohngemeinschaften bieten den Bewohnern den Vorteil, dass sich Kosten und Arbeiten geteilt werden können und dass sich schnell eine Freundschaft und menschliche Nähe ausbilden kann. Dies ist vor allem für Senioren, welche körperlich und geistig noch bei bester Gesundheit sind und sich alleingelassen fühlen, weil Freunde und Verwandte nicht mehr leben oder kein bzw. nur noch kaum Kontakt besteht, die beste Wahl. Es entstehen schnell Freundschaften und man spürt die Anwesenheit von Gleichgesinnten, mit welchen man auch die Freizeit zusammen gestalten kann, weil die Interessenslage in aller Regel ähnlich ist. Auch Wohnheime speziell für Senioren existieren, in welchen die Lage ähnlich ist, jeder allerdings seine eigene, separate Wohnung hat. Benötigen die Bewohner bei gewissen täglichen Tätigkeiten Hilfe, kann diese Wohnarten auch in von Pflegekräften betreuter Form gewählt werden. So haben die Bewohner auch die Freiheit, ihren Tagesplan relativ selbst zu gestalten, erfahren ein Höchstmaß an Selbstbestimmtheit und können ihren Lebensabend würdevoll genießen, wenn aber trotzdem einmal Hilfe von Nöten sein sollte, ist eine qualifizierte Fachkraft schnell zur Seite. Nachdem man sich die Wohnformen im Alter Übersicht gewonnen hat, sollte man zusammen mit den Betroffenen eine für sie angemessene Wohnung finden und gegebenenfalls die entsprechenden Organisationen vor Ort kontaktieren.

Wohngemeinschaft für Senioren

Ein Umziehen in Alters- oder Pflegeheime kommt für viele ältere Menschen nicht infrage. Für sie stellen Wohngemeinschaften im Alter eine attraktive Alternative dar. Diese Form des Zusammenlebens gewinnt in jüngster Zeit eine wachsende Zahl an Anhängern, Hunderte solcher Wohngemeinschaften für Senioren wurden bereits gegründet.

Das Solidarkonzept: gemeinsam leben

Mit einer Wohngemeinschaft im Alter versetzen sich Senioren in die Lage, auch weiterhin im Rahmen des Möglichen eigenständig leben zu können. Sie können sich im Gegensatz zu einer Seniorenresidenz aussuchen, mit wem sie die kommenden Jahre verbringen möchten. Dieser Vorteil von Senioren Wohngemeinschaften kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, älteren Menschen fällt deswegen ein solcher Schritt deutlich leichter als der Einzug in ein Altersheim. Eine WG für Senioren stellt zugleich eine gute Mischung aus Privatheit und Miteinander dar. Im Gegensatz zu studentischen WGs zeichnen sich Alten Wohngemeinschaften in der Regel durch abgeschlossene Wohnungen für jeden einzelnen Bewohner aus, sodass jeder über Rückzugsräume verfügt. Das gemeinsame Leben findet in verschiedenen Aufenthaltsbereichen statt, die Art der Freizeitgestaltung bestimmen die Senioren selbst. In einer Wohngemeinschaft für ältere Menschen vereinsamt dadurch niemand, zudem passen alle Bewohner gegenseitig auf sich auf. Zusätzlich können fittere Senioren für Gebrechlichere verschiedene Tätigkeiten übernehmen.

Bei Pflegefällen stoßen die anderen Mitbewohner selbstverständlich an ihre Grenzen. Doch dies spricht nicht gegen eine WG für ältere Menschen. Mit ambulanten Pflegediensten kann bei einer Pflegeberatung nach individuellen Lösungen gesucht werden. Auch eine Tagespflege kommt bei schwereren Fällen in Betracht: Die jeweilige Person wird dann tagsüber außer Haus in einer professionellen Einrichtung betreut und abends wieder in die gewohnte Umgebung zurückgebracht. Eine weitere Möglichkeit stellt die 24-Stunden-Pflege dar, für die sich in Deutschland vor allem Arbeitskräfte aus Polen bewerben. Eine solche Pflegekraft zieht in eine Wohngemeinschaft für Senioren ein und kümmert sich um einen oder eventuell auch mehrere Bewohner. In vielen Fällen bewährt sich diese Art der Pflege, die zugleich bezahlbar ist. Zuvor sollten Interessierte aber genau die Rechtslage prüfen. Zum Teil werden solche Beschäftigte als freiberufliche Haushaltsdienstleisterinnen angestellt, was die Behörden aber häufig als Selbstständigkeit werten. Rechtlich unproblematischer ist eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder eine Entsendung durch einen ausländischen Dienstleister.

Diese Voraussetzungen muss eine Alters WG erfüllen

Wohngemeinschaften im Alter erfordern spezielle Immobilien. Neben abzuschließenden Wohneinheiten sollte es Raum für die Aufenthaltsbereiche geben. Bei einem Gebäude in Planung müssen die Investoren auf ein behindertengerechtes Bauen achten. Dazu gehört zum Beispiel ein Fahrstuhl, in den mindestens ein Rollstuhl sowie ein begleitender Altenbetreuer passt. Der Hauseingang muss ebenfalls barrierefrei sein. Die Wohnungen sollten mit einem Notrufsystem ausgestattet sein, sodass die Bewohner bei Stürzen oder anderen Problemen schnell Hilfe anfordern können. Wichtig ist auch ein behindertengerechtes Bad, welches großräumig konzipiert ist und ein leichtes Waschen ermöglicht. Auch die Lage einer Immobilie sollte in die Überlegungen einfließen. Bestenfalls liegen alternative Wohngemeinschaften nahe an Einkaufsgelegenheiten sowie an Haltestellen des ÖPNV.

Einzelbetreutes Wohnen

Beim einzelbetreuten Wohnen leben Senioren unter Aufsicht in einer Gemeinschaft mit anderen älteren Menschen, wobei jeder dennoch seine eigene Wohnung hat. Das Betreute Wohnen ist üblicherweise eher auf Wohngemeinschaften ausgelegt. Wem eine Wohngemeinschaft allerdings zu wenig Privatsphäre bietet, für den kann ein einzelbetreutes Wohnen eine Alternative sein, denn hier wird eine umfassende Betreuung und Hilfe nach Bedarf geboten. Das betreute Wohnen ist besonders für Menschen geeignet, welche an einem leichten körperlichen Gebrechen oder einer leichten geistigen Erkrankung leiden. Da diese Menschen viele Aufgaben des Alltags noch alleine bewältigen können, bei einigen aber auf die Hilfe von Dritten angewiesen sind, ist das betreute Wohnen die ideale Lösung für diese. Das betreute Wohnen in einer Einzelwohnung kombiniert dabei die Vorteile des betreuten Wohnens mit einem hohen Maß an Privatsphäre.

Den Lebensabend würdevoll verbringen

Durch das betreute Wohnen erhalten die älteren Menschen die nötige Hilfe, die sie brauchen, ohne dabei ständig die Präsenz einer Pflegekraft zu merken, welche für viele als unangenehm und bevormundend wirkt. Die Senioren genießen ein Höchstmaß an Freiheit, um ihren Lebensabend so selbstständig und uneingeschränkt wie nur möglich zu gestalten. Das Ausmaß der Betreuung kann dabei individuell auf die Bedürfnisse bzw. Einschränkungen der älteren Menschen angepasst werden. So ist beispielsweise auch ein Bringdienst für Essen, ein Waschservice oder ein Hausmeister, neben den Pflegekräften denkbar.

Neben der emotionalen Komponente ist natürlich auf die finanzielle eine ausschlaggebende. Einzelbetreutes Wohnen ist deutlich günstiger als eine Betreuung rund um die Uhr, beispielsweise in einem Altenheim oder durch eine Pflegekraft.

Alternative Wohnformen für Senioren

Für hilfsbedürftige Senioren stehen eine Reihe von Wohnmöglichkeiten im Alter zur Auswahl, so dass jeder eine Lebensform findet, die ihm zusagt. Dabei existieren neben der intensiven Betreuung zu Hause oder der Unterbringungen in einem Seniorenheim auch alternative Wohnformen im Alter.

Als Senior daheim oder in einem Altenheim leben

Wer sich dafür entschieden hat, so lange es nur irgend geht, in seiner eigenen Wohnung zu leben, sollte rechtzeitig Vorbereitungen treffen. Dabei kommt es insbesondere darauf an, zu prüfen, ob man in den eigenen vier Wänden altengerecht wohnen kann. Es kann in diesem Zusammenhang erforderlich werden, einen Treppenlift installieren zu lassen oder das Bad behindertengerecht umzubauen. Genauso wichtig ist die Organisation des Haushalts, wenn man in absehbarer Zeit selbst dazu nicht mehr selbst in der Lage sein wird. Hier kann es zum Beispiel eine gute Idee sein, eine Haushaltshilfe aus Polen zu engagieren. Auch über häusliche Krankenpflege sollte man sich beizeiten informieren, so dass man im Bedarfsfall schnell einen passenden Pflegedienst beauftragen kann.

Die meisten Altenheime sind heute sehr schön gestaltet und bieten ihren Bewohnern nicht nur perfekte Pflege rund um die Uhr, sondern ein echtes Zuhause. Freundliches Pflegepersonal kümmert sich auch darum, dass die Senioren mobilisiert werden und mit einem Sport- und Kulturprogramm ausreichend Abwechslung haben. Wer sich über Wohnformen im Alter eine Statistik ansieht, wird überrascht sein, dass die Unterbringung im Heim immer noch eine große Rolle spielt. Obwohl es viele alternative Wohnformen für Senioren gibt, ist hier eine sehr intensive Betreuung alter Menschen möglich, die insbesondere bei schwer pflegebedürftigen Personen erforderlich ist. Deswegen sollte man bei der Auswahl von Wohnmöglichkeiten im Alter auch immer an diese Alternative denken.

Gemeinschaftliche Wohnformen für Senioren

In den letzten Jahren sind neue Wohnformen für ältere Menschen immer beliebter geworden. Dabei steht insbesondere der Wunsch im Mittelpunkt, den Lebensabend nicht einsam verbringen zu müssen. Alternatives Wohnen im Alter bedeutet deswegen immer, den Versuch zu wagen, enger mit anderen Senioren oder aber auch Menschen zusammenzuleben, die deutlich jünger sind. So sind zum Beispiel das Wohnen im Mehrgenerationenhaus oder Leben in einer Senioren WG neue Wohnformen für ältere Menschen. Diese Wohnformen für Senioren besitzen den großen Vorteil, dass sie alten Menschen täglich den Austausch mit anderen bieten und so niemals das Gefühl entstehen kann, allein oder isoliert zu sein.

Wenn man sich für soziales Wohnen im Alter entscheidet, sollte man allerdings ein paar Voraussetzungen mitbringen. Diese Wohnform im Alter verlangt unbedingt, dass die Senioren sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig sind. Bei einer sozialen Wohnform im Alter muss es den Teilnehmern Freude bereiten, aufeinander offen zuzugehen. Anders Wohnen im Alter heißt auch, eigene Gewohnheiten zu überdenken und manchmal zugunsten der Gemeinschaft aufzugeben. Nur wenn alle zusammenhalten und ihren Alltag gemeinsam so angenehm wie möglich gestalten, können diese sozialen Wohnmöglichkeiten im Alter tatsächlich funktionieren. Auch Toleranz ist gefragt. Dies gilt ganz besonders für das Zusammenleben mit jüngeren Menschen, die in der Regel eine andere Weltanschauung haben und in ihrem Leben andere Prioritäten setzen als Senioren. Wem dies alles gelingt, kann sich nicht nur über einen Ruhestand in netter Gesellschaft freuen, sondern auch darüber, dass man auf diese Weise höchstwahrscheinlich lange geistig fit und beweglich bleibt.

Selbstbestimmung im Alter

Die meisten Senioren wünschen sich selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Dabei ist dies nicht ausschließlich mit dem Leben in den eigenen vier Wänden gleichzusetzen. Es existieren durchaus auch andere Formen der Selbstbestimmung im Alter, wie zum Beispiel eine Senioren-WG oder ein Apartment in einer Senioren-Residenz. Welche Lebensweise am besten geeignet ist, hängt entscheidet von den Bedürfnissen des alten Menschen ab und inwieweit er von seinem Umfeld im täglichen Leben unterstützt werden kann.

Altersgerecht Leben in der eigenen Wohnung

Heute können wesentlich mehr alte Menschen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und weiterhin in ihrer Wohnung leben als früher. Essen auf Rädern und Altenpflege zu Hause durch mobile Pflegedienste haben dies ermöglicht. Allerdings reichen die Mittel aus der Pflegeversicherung für diesen Zweck oft nicht aus, so dass private Zuzahlungen in nicht unerheblichem Umfang erforderlich werden. Meist sind auch Umbauten in der Wohnung erforderlich, damit selbstbestimmtes Wohnen im Alter ohne Probleme möglich ist. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel ein Lift oder ein behindertengerechtes Bad eingebaut.

Nicht immer stellt die eigene Wohnung tatsächlich die beste Alternative für Senioren dar. Insbesondere für verwitwete Personen ist ein derartiges selbstbestimmtes Wohnen im Alter oft mit schwer zu ertragender Einsamkeit verbunden. Wer, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausreichende Kontakte zu Verwandten, Freunden und Bekannten pflegt, wird in dieser Situation leicht schwermütig oder depressiv. Und auch bei schwerer Pflegebedürftigkeit ist das Wohnen zu Hause oft kaum noch möglich. Die erforderlich pflegerische Betreuung um die Uhr kann sich kaum jemand leisten. Darüber hinaus sind oft medizinische Geräte für die intensive Pflege erforderlich, die nur auf spezialisierten Pflegestationen vorgehalten werden.

Gemeinsam selbstbestimmt Leben im Alter

Gemeinschaftliches Wohnen im Alter bietet viele Vorteile. Wer mit anderen Senioren zusammenlebt, muss sich niemals einsam fühlen. Er hat stets nette Gesellschaft und kann sich jederzeit mit Gleichgesinnten austauschen. Gerade für ältere Personen, deren Mobilität durch Krankheiten oder allgemeine Gebrechlichkeit bereits stark eingeschränkt ist, stellt dies eine perfekte Lösung dar. Selbstverständlich entlastet das gemeinsame Zusammenleben von Senioren auch deren Angehörige. Denn nicht selten stellen die eigenen Familien bei vielen alten Menschen, die in ihren eigenen Wohnungen bleiben, die einzigen Gesprächspartner dar. Viele Töchter und Söhne fühlen sich jedoch von dieser Aufgabe überfordert, auch weil sie in ihr eigenes Berufs- und Privatleben stark eingespannt sind.

Eine Senioren-WG stellt eine besonders intensive Form des Zusammenlebens im Alter dar. Dabei teilen sich mehrere ältere Menschen eine große Wohnung. Jeder Bewohner bezieht ein geräumiges Zimmer, Bad und Küche werden geteilt. Im Idealfall steht ein großes Wohnzimmer als Gemeinschaftszimmer zur Verfügung. Eine solche Wohngemeinschaft eignet sich ideal für Senioren, die sehr kommunikativ und gesellig sind. Wenn sich die Bewohner bereits kennen, fällt das Zusammenleben erfahrungsgemäß leichter. Empfehlenswert ist es auch, möglichst frühzeitig in eine Alten-WG zu ziehen, solange man noch geistig und körperlich einigermaßen fit ist.

Auch eine Senioren-Residenz kann eine sehr vorteilhafte Lebensform für selbstbestimmtes Wohnen darstellen. Hier besitzen die Bewohner wesentlich mehr Privatsphäre als in einer Wohngemeinschaft. Sie leben in eigenen kleinen Apartments die mit einem Bad und einer Küchenzeile ausgestattet sind. Die Hauptmahlzeiten werden jedoch gemeinsam mit anderen Bewohnern im Speisesaal eingenommen. Das organisierte Freizeitprogramm einer solchen Senioren-Wohnanlage bietet von sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel Gymnastik oder Schwimmen, bis hin zu kulturellen Veranstaltungen, wie beispielsweise Konzerten oder Lesungen, für jeden Geschmack etwas.

Mehr-Generationen-Haus

Ein Generationenhaus, häufig auch als Mehr-Generationen-Haus oder Multi-Generationen-Haus bezeichnet, meint ein Konzept, bei dem Menschen verschiedenen Alters zusammen in einem Haus oder einer Wohnung leben. Meist sind diese Menschen miteinander verwandt, es gibt aber auch Konzepte, bei denen bekannte oder befreundete Menschen miteinander leben. Auch bei Großfamilien leben häufig mehrere Generationen gemeinsam unter einem Dach.

Dieses Konzept unterscheidet sich deutlich von anderen Wohnangeboten, die Senioren sonst zur Verfügung stehen, denn die Pflege und Betreuung wird nicht durch die Seniorenhilfe, eine Haushaltshilfe oder durch das Essen auf Rädern gesichert, sondern direkt von anderen Familienmitgliedern oder Freunden übernommen. Für viele Senioren ist es deutlich angenehmer, im Umkreis von Bekannten und geliebten Menschen zu altern und zu leben, als beispielsweise in einer Tagespflege mit Kosten, die nicht unerheblich sind, oder gar einem Pflegeheim untergebracht zu sein.

Welche Vorteile bietet ein Generationenhaus?

Gemeinschaftliches wohnen im Alter ermöglicht es älteren Menschen, aktiv am Leben der jüngeren teilzuhaben. Vor allem Kinder, die im gleichen Haushalt leben, profitieren von der Nähe zu den Großeltern oder Senioren, denn diese können Lebenserfahrung und Wissen an die Jüngeren weitergeben. In einem Generationenhaus findet sich stets ein Ansprechpartner und eine helfende Hand, sodass Aufgaben, wie Haushalt, Einkäufe, Fahrten und Kinderbetreuung nach individuellen Möglichkeiten und Gegebenheiten aufgeteilt werden können. Können beispielsweise die Großeltern die Betreuung der Kinder während der Arbeitszeit der Eltern übernehmen, so fallen hier keine zusätzlichen Kosten an und die Kinder wachsen im Kreise einer liebenden Familie auf. Umgekehrt müssen Einkäufe und anfallende Arbeiten im Haushalt der Großeltern nicht von ambulanten Diensten durchgeführt werden, da der Haushalt zusammen mit anderen, jüngeren und dadurch meist mobileren Mitgliedern geführt wird.

Das Konzept des Generationenhauses sorgt zudem für einen bewussteren Umgang mit alten Menschen, die nicht selten von ihren Verwandten als Belastung angesehen werden. Doch das gemeinsame Leben und das Verteilen von Aufgaben gemäß den Möglichkeiten der jeweiligen Personen kann für alle Beteiligen Vorteile bringen und eine tolle Erfahrung sein. Selbstverständlich ist es zudem auch möglich, in einem Mehrgenerationenhaus eine Pflegehilfe oder einen Pflege- bzw. Krankendienst in Anspruch zu nehmen, der die professionelle Versorgung mit Medikamenten oder spezielle Behandlungen nach Bedarf sicherstellt.

Was gilt es bei einem Generationenhaus zu beachten?

Wichtig ist es, dass alle Bewohner des Hauses sich entfalten und wohlfühlen können, aber auch einen persönlichen Rückzugsort haben. Ein Gemeinschaftsraum, wie zum Beispiel ein großes Wohnzimmer, stellt sicher, dass ein Zusammenkommen möglich ist, ein eigenes Zimmer sollte jedoch trotzdem jedem Haushaltsangehörigen zur Verfügung stehen, denn dieses kann man nach Belieben gestalten und hierher kann man sich zurückziehen.

Vor allem beim Zusammenleben mit alten Menschen ist es wichtig, bestimmte Dinge zu beachten. Steile Treppen und enge Badezimmer bzw. Küchen können mit zunehmendem Alter zu unüberwindbaren Hindernissen machen, die die Teilnahme des Betroffenen am Familienleben unmöglich machen bzw. stark einschränken. Mit Treppenliften und einem seniorengerechten Badezimmer kann man schon beim Bau eines Hauses oder bei dessen Renovierung solchen Problemen vorbeugen.

Generationenhäuser als Treffpunkt

Bisher wurden nur die Art von Generationenhäusern angesprochen, bei denen Menschen unterschiedlicher Altersklassen gemeinsam wohnen. Es gibt in einigen Städten und Gemeinden jedoch auch Generationenhäuser, die als Treffpunkt in einer Nachbarschaft oder einem Stadtteil dienen. Hier werden, meist betreut durch ehrenamtliche Mitarbeiter und Helfer, familienorientiere Freizeitaktivitäten für Kinder und Erwachsene angeboten. Der Kontakt, die generationenübergreifende Kommunikation und der gemeinsame Austausch stehen hier im Mittelpunkt. Auch wenn diese Treffpunkte eigentlich nicht als Ersatz für eine Kinderbetreuung in der Kindertagesstätte oder einem Kindergarten bzw. für die Altenpflege durch Pflegedienste oder Seniorenresidenzen gedacht sind, so können sie die in Anspruchnahme dieser Serviceleistungen durchaus hinauszögern oder gar überflüssig machen. Im Bereich der Mehr-Generationen-Häuser war vor allem das Bundesland Niedersachsen ein Vorreiter, denn hier wurde dieses Projekt erstmals erfolgreich realisiert. Mittlerweile gibt es in der gesamten Bundesrepublik Deutschland rund 500 solcher Mehr-Generationen-Häuser als Treffpunkte für Jung und Alt.


Gabriele Dreher

Ich habe lange Zeit in Altenpflegeeinrichtungen gearbeitet und versuche, verschiedene Aspekte meiner Arbeit kritisch zu beurteilen, ohne die Voreingenommenheit, die das Urteil so vieler langjähriger Fachleute im Gesundheitswesen trübt. Meine Ansichten sind meine eigenen. Alle konstruktiven Rückmeldungen und Meinungen sind erwünscht.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert