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Wohnkonzepte im Alter

In einer immer älter werdenden Gesellschaft müssen sich immer mehr Menschen die Frage stellen, wie sie und ihre Angehörigen ihren Lebensabend verbringen wollen, wobei der Schwerpunkt meist auf der Frage nach dem Wohnen mit 50 und auch weit darüber hinaus liegt. Mit steigendem Alter bauen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten bei den meisten Menschen immer weiter ab, sodass diese oft auf die Hilfe und Pflege von Dritten angewiesen sind, da sie sich nicht mehr selbst versorgen können und ihren Tag auch nicht mehr vollständig alleine bewerkstelligen können. Je nach dem Beeinträchtigungsgrad und der finanziellen Situation der Betroffenen und deren Angehörigen gibt es verschiedene sehr unterschiedliche Möglichkeiten sein Wohnen im Alter zu gestalten.

Wohnen 50 Plus

Sind die Menschen die ihr Wohnen 50 Plus planen noch bei bester körperlicher und geistiger Gesundheit besteht meist kein Grund die eigene vier Wände zu verlassen, sei es die gewohnte Mietwohnung oder das eigene Haus, in denen man bisher gut gefahren ist. Erfährt man jedoch weitere Einschränkungen, wie einen Rollstuhl, ist dies meist jedoch nicht mehr ohne weiteres möglich. Dann hat man beispielsweise die Möglichkeiten von Häuslicher Pflege, einer Haushaltshilfe aus Polen, der Inanspruchnahme von Diensten, welche regelmäßig Essen in die eigene Wohnung liefern oder Haushaltshilfen. Auch der Umzug in ein Betreutes Wohnen für ältere Menschen in Deutschland, sowohl einzelbetreut, als auch in einer Gruppe, ist eine Möglichkeit, insbesondere für ältere Mitbürger, welche sich alleine gelassen fühlen. Hier können sich die Bewohner gegenseitig helfen und miteinander leben. Wenn eine qualifizierte Pflegekraft dann doch einmal benötigt wird, kann diese auch schnell zur Stelle sein. Außerdem werden, im Falle eines Zusammenlebens, wie in einer Wohngemeinschaft ältere Menschen schnell neue Freundschaften geknüpft und die Freizeit kann zusammen gestaltet werden.

Auswege für stark pflegebedürftige ältere Menschen

Wer starke Einschränkungen in seinem Leben durch ein fortgeschrittenes körperliches Gebrechen oder einer geistigen Erkrankung, wie Demenz erleidet, kann kaum noch ohne die Hilfe von qualifizierten Fachkräften auskommen. Nur selten haben die Angehörigen die Kenntnisse und vor allem auch die Zeit sich rund um die Uhr um die betroffenen Angehörigen zu kümmern. So haben die älteren Menschen beim Wohnen 50plus nur noch die Möglichkeit mit einer Teilzeitpflegekraft, welche sich mit den Angehörigen abwechselt oder 24 Stunden verfügbar ist oder in einer Seniorenresidenz untergebracht zu werden.

Häufig spielen natürlich auch finanzielle Aspekte beim Wohnen mit 50, wie davor auch, eine entscheidende Rolle. Bei einer Wohngemeinschaft, sei sie betreut oder nicht, können Kosten und Arbeiten unter den Bewohnern aufgeteilt werden und helfen so Geld und Zeit einzusparen. Dahingegen sind Seniorenresidenzen oft deutlich kostspieliger, dafür wird natürlich auch eine Betreuung rund um die Uhr geboten. Wer in seinen eigenen Vier Wänden, sei es als Haus, Eigentums- oder Einliegerwohnung wohnen kann spart natürlich Mietskosten. Am kostspieligsten ist die Einstellung einer 24 Stunden Betreuung, sei es durch einen oder mehrere Pflegekräfte. Hierbei entscheiden sich Viele für Pflegekräfte aus dem osteuropäischen Ausland, da deren Gehaltsvorstellungen oft niedriger sind, als jene der deutschen Kollegen.

Betreutes Wohnen in vielen Varianten

Für Menschen jeden Alters ist eine angemessene Wohnsituation wichtig, für alte Menschen mit speziellen Erkrankungen oder Bedürfnissen sogar noch wichtiger. Sie ist die Grundlage für eine Lebenszufriedenheit. Wenn im Alter berufliche und gesellschaftliche Aufgaben wegfallen, wird die eigene Wohnung zum Lebensmittelpunkt. Die meisten älteren Menschen leben in Privatwohnungen und möchten auch dann, wenn sie Hilfe brauchen, ihr häusliches Umfeld nicht verlassen. Aus diesem Grund werden Wohnformen, die die Pflege im eigenen Heim ermöglichen, immer wichtiger. Das Konzept „Betreutes Wohnen“ ist eine Wohnform von vielen.

Verwirrung bei der Namensgebung

Der Begriff „Betreutes Wohnen“ als Konzept ist rechtlich nicht geschützt, daher besteht bei der Definition viel Verwirrung. Außerdem existieren unter dem Oberbegriff „Wohnen mit Betreuung“ diverse unterschiedliche Konzepte. Man kennt das Konzept Betreutes Wohnen auch als „begleitetes Wohnen“ oder Servicewohnen, doch die Worte sagen noch nichts über die tatsächlichen Angebote der Seniorenwohnanlage aus.

Das Konzept Betreutes Wohnen

Im betreuten Wohnen wird älteren Menschen neben der alten- oder behindertengerechten Ausstattung auch ein Grundservice an Dienstleistungen im Bedarfsfall angeboten. Diese kann er frei wählen. Es gibt aber keine einheitlichen Standards für die Angebotsgestaltung. Selbst die Dienstleistungen des Grundservices können stark voneinander abweichen. So gehören zum Beispiel Reinigung, Notrufservice, Hausmeisterdienste, Gemeinschaftseinrichtungen und Veranstaltungen für alle Bewohner zum Grundservice. Außerdem gibt es ein Beratungsangebot und die Möglichkeit, persönliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Für diesen Service wird eine monatliche Pauschale gezahlt. Der Grundservice kann durch Pflegedienstleistungen, Haushaltshilfen, Begleitdienste, Mittagstisch oder Essen auf Rädern ergänzt werden. Diese Wahldienstleistungen werden einzeln und zusätzlich abgerechnet.

Ziel des betreuten Wohnens

„Betreutes Wohnen“ dient der Sicherung einer eigenständigen Haushaltsführung, soll die Bewohner vor Isolation schützen und einen Heimaufenthalt möglichst verhindern. Ideal, wenn die Bewohner im Altenheim in das soziale Geschehen eingebunden werden. Da es aber so viele Formen des betreuten Wohnens gibt, sollte man sich genau beraten lassen, wenn eine solche Wohnform geplant ist.

Es ist nämlich auch möglich, die eigene Wohnung bedarfsgerecht umzubauen und sie quasi in eine Art betreutes Wohnen umzuwandeln.

Grenzen des betreuten Wohnens

Grundsätzliches ist das Konzept „Betreutes Wohnen“ für ältere Menschen gedacht, die ihren Haushalt noch weitgehend selbstständig führen können. Durch die angebotenen Leistungen sollen sie darin unterstützt werden. Bei einem dauerhaften Pflegebedarf stößt das betreute Wohnen jedoch an seine Grenzen, da es von Anfang an nicht dafür konzipiert war. Doch die Grenzen sind fließend und es hängt letztendlich von der jeweiligen Einrichtung ab, wie weit die angebotene Hilfe gehen kann. Die Möglichkeiten und die Offenheit der Einrichtung definieren, ob eine ambulante Versorgung im Einzelfall stattfinden kann.

Wohngemeinschaften für ältere Menschen

Immer populärer werden auch Wohnformen, in denen ältere oder jüngere Menschen gemeinschaftlich leben. Ziel einer solchen Wohngemeinschaft ist es, gegenseitig Interessen zu entwickeln, diese zu leben sowie sich gegenseitig so gut wie möglich zu unterstützen. Trotz der räumlichen Verbundenheit bietet eine Wohngemeinschaft neben dem Konzept Betreutes Wohnen für Senioren jede Menge Platz zur Entfaltung. Viele möchten weiterhin selbstständig und unabhängig leben, aber trotzdem nicht alleine sein. Sie möchten gerne Verantwortung für andere übernehmen, sich im Notfall versorgt wissen, aber trotzdem nicht rund um die Uhr versorgt sein müssen.

Moderne Altenbetreuung

Wo früher die Versorgung der eigenen Eltern in hohem Alter meist im eigenen Haus die Regel war, haben heute viele jüngere Menschen nicht mehr die Zeit oder die Fähigkeiten, um die älteren Generationen selbst zu versorgen. Daher entscheiden sich immer mehr dazu, die Pflege ihrer Angehörigen in professionelle Hände zu übergeben, um ein würdevolles Leben und Wohnen im Alter zu ermöglichen. Dabei hat sich mittlerweile eine Vielzahl an unterschiedlichen Alternativen zum Wohnen für Senioren als das klassische Altenheim, welches immer mit einer Art der Abschiebung gleich gesetzt wurde, aufgetan.

Ein moderneres Konzept der Altenbetreuung, insbesondere für Senioren, Rentner und ältere Menschen, die sich noch einigermaßen selbst helfen können, das heißt ihre Toilettengänge selbst erledigen können, sich mehr oder weniger uneingeschränkt bewegen können und nicht fluchtgefährdet sind, ist das betreute Wohnen. Der Vorteil liegt vor allem bei einsameren älteren Menschen in der Gesellschaft von Gleichartigen und das diese sich nicht verlassen und abgeschoben von ihrer Familie fühlen. Schließlich soll das Leben im Alter auch noch schön und würdevoll gestaltet sein und nicht in Vereinsamung enden. Können sich die Senioren noch weitgehend selbst bewegen, sind aber an die Wohnung, aufgrund von körperlichen Gebrechen, gebunden kann eine einfache Essensanlieferung die Lösung sein. Die Senioren müssen nicht ihr bekanntes Zuhause verlassen und auch sonst treten keine größere Veränderungen in deren Leben auf. Selbstverständlich gibt es auch für Menschen, welche die Zeit und Fähigkeiten haben sich um ihre Angehörigen zu kümmern immer noch die Möglichkeit dies Zuhause wohnen zu lassen und die Pflege selbst zu übernehmen.

Verschiedene Konzepte, um den Lebensabend zu genießen

Mit einer ambulanten Seniorenversorgung, vor allem für älteren Menschen, deren körperliche Gebrechen weiter fortgeschritten sind, kann diesen ebenfalls geholfen werden in ihrer geschätzten und bekannten Wohnung zu bleiben. Meist ist die Unterbringung in einer Seniorenresidenz nur das äußerste Mittel, wenn die Betroffenen eine ganztägige Betreuung benötigen, da sie sonst Tätigkeiten wie Nahrungsaufnahme und Toilettengänge nicht mehr selbst erledigen können . Daneben spielen natürlich auch finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle, denn je ausgebauter die Betreuung beim Leben im Alter ist, desto kostspieliger ist diese auch, was vor allem bei weniger gut betuchten Familien häufig ein fundamentales Problem darstellt. Wer mehr finanzielle Mittel hat und die Vorteile einer Ganztagsbetreuung mit dem Wohnen in den eigenen vier Wänden kombinieren will, der sollte über eine ganztägige Pflegekraft nachdenken, welche alle häuslichen Pflichten erledigt und bei Problemen direkt zur Seite steht. Ganztägig betreuende Altenpfleger sind häufig polnische Pflegekräfte oder aus anderen Staaten Osteuropas. Je nach Situation kann diese auch die Betreuung tagsüber übernehmen, während die Angehörigen auf der Arbeit sind und diese dann anschließend Abends und über Nacht die Pflege übernehmen.

Wohnen und Leben im Alter kann auch in speziellen Seniorenwohnungen und -wohnheimen erfolgen. Dabei wird das altersgerecht Wohnen durch seniorenfreundliche Bauweise realisiert. Das heißt, dass Treppen, insbesondere sehr steile vermieden werden und ausreichend und gut erreichbare Aufzüge für Rollstuhlfahrer zur Verfügung stehen. Bei Problemen können sich die Senioren so auch weitestgehend selbst helfen und sind somit auch weitestgehend unabhängig von Pflegekräften. Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten zum selbstbestimmten Wohnen im Alter muss der Lebensabend nicht über die Köpfe der alten Menschen hinweg bestimmt werden, sondern kann in Einklang mit deren Wünschen und Vorstellungen in einer gemeinsamen Entscheidung bestimmt werden, damit das Leben im Alter immer noch Spaß macht und würdevoll gestaltet ist.


Gabriele Dreher

Ich habe lange Zeit in Altenpflegeeinrichtungen gearbeitet und versuche, verschiedene Aspekte meiner Arbeit kritisch zu beurteilen, ohne die Voreingenommenheit, die das Urteil so vieler langjähriger Fachleute im Gesundheitswesen trübt. Meine Ansichten sind meine eigenen. Alle konstruktiven Rückmeldungen und Meinungen sind erwünscht.


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