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Leben in einem Seniorenpflegeheim

Heime für Senioren und Pflegeheime haben einen schlechten Ruf. Berichte von mangelnder Hygiene, nicht ausreichender Versorgung und wenig individueller Zuwendung verunsichern die Bevölkerung. Es verwundert deshalb nicht, dass bei den meisten älteren Menschen die Vorstellung, ihr Leben im Pflegeheim beenden zu müssen, auf Ablehnung stößt. Sie möchten am liebsten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, in der sie sich nicht nach vorgegebenen Regeln richten müssen. Ist eine behindertengerechte Wohnung vorhanden und sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht zu groß, reicht häufig eine gute Tagespflege aus. Der ältere Mensch kann dann weiterhin seine Tage in seiner alten Wohnung verbringen.

Alternativen zur Heimunterbringung

Nicht immer aber lässt sich ein Umzug in ein Heim verhindern, vor allem dann nicht, wenn eine 24 Stunden Pflege notwendig wird. Wenn ein älterer Mensch sich nicht mehr selbst versorgen kann, müssen Alternativen gefunden werden. Manchmal können die Angehörigen ihn im eigenen Haus unterbringen, doch das ist selten. Wenig Zeit und Wohnungen, in denen sicheres Wohnen im Alter nicht gewährleistet werden kann, stehen dagegen. Wenn die bisherige Wohnung groß genug ist, kann die Betreuung durch polnische Pflegekräfte übernommen werden. Sie leben mit dem Pflegebedürftigen zusammen und leisten eine häusliche Pflege rund um die Uhr. Die gut ausgebildeten Pflegekräfte aus Polen sind die beste Alternative zum Umzug in ein Altenheim. Lässt sich keine individuelle Lösung finden, bleibt nur betreutes Wohnen im Pflegeheim als letzte Möglichkeit.

Natürlich sollte nicht übersehen werden, dass viele Altersheime und Pflegeheime sich nach Kräften bemühen, ihren Bewohnern das Wohnen im Altenheim so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine individuelle Betreuung wie bei einer _24 Stunden Pflege daheim lässt sich allerdings mit den dünnen Personaldecken nicht leisten. Ohne feste Zeitpläne, in denen die Alten gewaschen, medizinisch versorgt und ihr Essen erhalten, kann der Betrieb nicht aufrechterhalten werden. Die meisten Pflegekräfte in Heimen sind sehr bemüht, können jedoch bei dem zeitlichen Druck nicht auf die Bedürfnisse ihrer Schützlinge eingehen.

Leben im Pflegeheim hat auch Vorteile

Natürlich hat das Leben im Pflegeheim auch seine Vorteile. Vor allem dann, wenn die Bewohner noch geistig rege sind und am Gemeinschaftsleben teilnehmen können, sind gemeinsame Unternehmungen ein Pluspunkt. Eine Vereinsamung, wie sie so viele Senioren erleben, findet nicht so häufig statt. Immer sind andere Menschen in der Nähe, mit denen Gespräche geführt werden können. Gymnastikangebote, gemeinsames Kochen, Liederabende und Bastelstunden stehen den Bewohnern in den meisten Pflegeheimen zur Verfügung, wenn auch meist auch nur zu bestimmten Tageszeiten. Ausflüge in den Park, den Zoo oder andere Abwechselungen machen vielen nur in Gesellschaft Spaß.

Für alte Menschen ist es nicht einfach, sich auf das Leben im Pflegeheim einzustellen. Eine neue Umgebung, lauter fremde Menschen und der festgesteckte Tagesablauf machen ihnen zu schaffen. Plötzlich dürfen sie nicht mehr alles tun, was sie möchten, sondern sie müssen sich festen Regeln unterwerfen. Gerade für demente Personen ist der Umzug in ein Altersheim eine Qual. Plötzlich können sie sich an nichts mehr orientieren. Vor dem Umzug sollten deshalb alle Alternativen abgeklärt werden. Es sollte geprüft werden, ob sich die bisherige Wohnung so umbauen lässt, dass eine polnische Pflegekraft die Seniorenbetreuung übernehmen kann. Wenn der alte Mensch mit etwas Betreuung seinen Lebensabend in der gewohnten Umgebung verbringen kann, ist das die beste aller Möglichkeiten.

Ein schöner Lebensabend im Altersheim

Für viele Menschen ist der Begriff Altenheim immer noch sehr negativ besetzt. Sie denken dabei an lieblose Verwahrung von alten und hilfsbedürftigen Menschen in schäbigen Institutionen, bei denen auf die Persönlichkeit und Würde der dort Untergebrachten wenig Rücksicht genommen wird. Doch zum Glück sieht die Realität heute ganz anders aus. Tatsächlich stellen die meisten Altersheime eine sehr gute Betreuung alter Menschen sicher und sorgen dafür, dass sich die Bewohner in ihrem letzten Lebensabschnitt rundherum wohlfühlen.

Wohn- und Lebensformen für Senioren

Der demographische Wandel bringt es mit sich, dass die angemessene Unterbringung und Pflege von Senioren in immer größerem Maße zu einer gesellschaftlichen Herausforderung wird. Die meisten Menschen möchten gerne zuhause wohnen, solange es irgend geht. Doch tatsächlich stellt sich dies im Nachhinein oft nicht als die beste Lösung heraus, auch wenn Senioren durch professionelle Pflegedienste versorgt werden können. Denn wer nicht mehr mobil ist und das Haus kaum noch oder überhaupt nicht mehr verlässt, vereinsamt schnell. Depressionen, Suizidgedanken und die Entwicklung einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit sind nicht selten die Folge. Nur wenn gewährleistet ist, dass sich Angehörige oder Freunde regelmäßig in ausreichendem Umfang um alte Menschen in ihrem Zuhause kümmern, ist diese Alternative empfehlenswert.

In den letzten Jahren haben Seniorenwohngemeinschaften stark an Popularität gewonnen. Mit Gleichgesinnten eine Wohnung zu teilen, erscheint tatsächlich zunächst als verlockende Idee. Doch dabei wird schnell vergessen, dass diese Wohnform nur für sehr offene und kommunikationsfreudige Senioren geeignet ist, die überdies noch eine Menge Organisationstalent besitzen müssen. Menschen, deren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten bereits eingeschränkt sind, werden von dieser Lebensform meist überfordert. Sie benötigen auch in einer Seniorenwohngemeinschaft ambulante Pflege und darüber hinaus auch die aktive Unterstützung durch ihre Mitbewohner, die dazu aber oft gar nicht in der Lage sind.

Die Vorteile von Altenheimen

In Altersheimen werden Senioren rund um die Uhr fachkundig versorgt und betreut. Examiniertes Pflegepersonal kümmert sich um alte Menschen und unterliegt dabei strengen gesetzlichen Auflagen. Die meisten Altenheime werden von staatlichen Trägern, gemeinnützigen Organisationen, kirchlichen Trägern, Stiftungen und privaten Betrieben, entweder als Einzelheime oder als Ketten, geführt. Jedes Altersheim wird regelmäßig geprüft , wobei die Einhaltung der Vorschriften zur Pflege und deren Dokumentation genauso untersucht wird, wie der körperliche, seelische und geistige Zustand der Bewohner. Deswegen kann man bei einer Unterbringung im Altenheim sicher sein, dass allgemein anerkannte Standards in der Regel gewissenhaft eingehalten werden.

In einem Altenheim besteht anders als bei Seniorenwohngemeinschaften oder dem selbständigen Wohnen nicht die Gefahr, dass alte Menschen sich nicht mehr richtige pflegen oder ihr Zimmer oder ihre Wohnung verwahrlosen lassen, weil sie sich nicht mehr um ihre Angelegenheiten kümmern können. Hier übernimmt das Pflegepersonal nach einem Plan, der den Bedürfnissen alter Menschen gerecht wird, die Versorgung der Senioren. Je nach noch vorhandener Selbständigkeit und Pflegebedürftigkeit kann dies von der Hilfe beim Anziehen bis zur Pflege rund um die Uhr reichen. Dabei wird sehr sorgfältig darauf geachtet, dass jeder Bewohner seine Medikamente pünktlich nimmt und ausreichend trinkt. Selbstverständlich werden hier auch Mahlzeiten serviert, die für alte Menschen besonders bekömmlich sind.

In einem modernen Seniorenheim wird auch dafür gesorgt, dass die Bewohner mobilisiert und geistig gefördert werden. Darüber hinaus werden den Bewohnern zahlreiche Freizeitangebote gemacht. Seniorengerechte Beschäftigungstherapie mit gemeinsamem Basteln, Spielen und Singen in netter Runde macht den meisten Senioren sehr viel Freude. Genauso organisieren Altenheime besondere Veranstaltungen, wie kleine Konzerte und Theateraufführungen in Haus. Ausflüge und Ausfahrten werden oft auch mit der Unterstützung von freiwilligen Helfern in die nähere Umgebung unternommen, um für Abwechslung zu sorgen. In einem Altenheim muss niemand einsam sein, denn es wird viel Wert auf die Gemeinschaft gelegt, sei es beim Essen, sei es bei der Freizeitgestaltung.

So gelingt die Eingewöhnung im Altersheim

Viele Senioren und ihre Angehörigen machen den großen Fehler, sich nicht rechtzeitig mit der Frage zu beschäftigen, wie sie leben möchten, wenn sie alleine nicht mehr zu Recht kommen. Erst wenn es gar nicht mehr anders geht, zum Beispiel nach einem Unfall oder wegen einer schweren Erkrankung, wird überstürzt nach einem Platz in einem Seniorenheim gesucht. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit dann gering, eine Unterbringungsmöglichkeit in der Nähe der bisherigen Wohnung zu finden. Um diese Situation zu vermeiden, sollte man sich frühzeitig Altersheime in der Umgebung ansehen und ein geeignetes auswählen. Dort kann man sich auf die Warteliste setzen lassen und dann ohne Zeitdruck in das neue Zuhause übersiedeln.

Senioren, die bereits in ein Heim umziehen, bevor sie schwer pflegebedürftig sind, haben die Chance, sich dort gut einzuleben. Ihre Angehörigen sollten sie in jeder Hinsicht dabei unterstützen, indem sie ihnen Mut machen und selbst eine positive Einstellung zu dieser Wohnform zeigen. Sie können dort ihre Verwandten jederzeit besuchen und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie nach wie vor eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Besonders wichtig ist es auch, dass alte Menschen ein paar vertraute Gegenstände, die ihnen besonders ans Herz gewachsen sind, mit in ihr Zimmer im Heim nehmen können.

Vor- und Nachteile

Das Pflegeheim ist oftmals der letzte Ausweg für Menschen im Alter. Insbesondere Senioren, die aufgrund einer festgestellten Pflegebedürftigkeit Hilfe benötigen, kommen meist nicht um das Heim herum. Mittlerweile gibt es allerdings zahlreiche andere Möglichkeiten der Betreuung, die als hervorragende Alternative betrachtet werden können. Dennoch entscheiden sich weiterhin die meisten Senioren für das Heim.

Vorteile

Der größte Vorteil ist das gemeinsame Miteinander. In einem Altenpflegeheim ist niemand allein, da zahlreiche weitere Bewohner umsorgt werden und gemeinsame Freizeitaktivitäten jederzeit möglich sind. Der Rentner lernt somit auch neue Menschen kennen, mit denen spannende Spielenachmittage oder ruhige Fernsehabende verbracht werden können. Somit wird jederzeit für Unterhaltung gesorgt.

Darüber hinaus bietet das Seniorenpflegeheim einen zusätzlichen Vorteil. Denn die Patienten erhalten in der Regel alle ihren eigenen, persönlichen Bereich, beispielsweise in Form einer kleinen Wohnung oder zumindest in Form eines eigenen Zimmers, welches nach Belieben eingerichtet werden kann. Oftmals sind die Räumlichkeiten bereits vollständig möbliert, zusätzliches Mobiliar, Accessoires oder vielleicht auch Technik-Geräte wie Fernseher können ebenso untergebracht werden.

Immer Hilfe anwesend

Der häufigste Grund für Senioren, in ein Pflegeheim zu ziehen, ist die Pflegebedürftigkeit, welche kompetente und erfahrene Unterstützung verlangt. Ob bei den alltäglichen Aufgaben, vielleicht sogar bei der Körperhygiene oder aber bei der gesundheitlichen Vorsorge, in einem Seniorenpflegeheim ist stets ausgebildetes Personal anwesend, das den betroffenen Bewohner helfend zur Verfügung steht. Auch in Notfällen kann binnen kürzester Zeit jemand eingreifen, sei es bei einem unglücklichen Sturz oder aber bei einem Herzinfarkt.

Weiterhin kümmert sich das Pflegepersonal um die Reinigung der Wäsche, um das Beziehen der Betten oder um die anfallenden Aufgaben im Haushalt, welche unter Umständen nicht mehr selbstständig durchgeführt werden können. Zusätzlich bemühen sich die Mitarbeiter um die aktive Freizeitgestaltung der Bewohner und um die regelmäßige Mobilisierung. So werden unter anderem Ausflüge organisiert und durchgeführt, oder aber Veranstaltung geplant, die direkt in der Einrichtung stattfinden, wie zum Beispiel eine Choraufführung zu Weihnachten oder ein spaßiger Tanzabend. Alles in allem kann also gesagt werden, dass das Pflegeheim eine wundervolle Abwechslung für Senioren mit Pflegebedarf bietet.

Nachteile

Mittlerweile kristallisiert sich mehr und mehr ein schlechter Ruf der Heime hervor. Vorgeworfen wird den Heimen meist, das Personal habe nicht ausreichend Zeit oder sogar Interesse an den Bewohnern, was selbstredend von Einrichtung zu Einrichtung sehr unterschiedlich ist. Ohne Frage gibt es schwarze Schafe, aber bedacht werden sollte, dass regelmäßige Kontrollen stattfinden, um eine unzumutbare Behandlung von vorneherein auszuschließen. Meist nicht erwähnt werden solche Heime, die sich vorbildlich benehmen und ihre Patienten mit Würde und besonders liebevoll behandeln.

Weiterhin haben sehr viele Senioren davor Angst „abgeschoben“ zu werden, was in den allermeisten Fällen jedoch nicht so ist. Pflegeheime gibt es in nahezu jeder noch so kleinen Stadt, sodass ein Kontaktabriss keine automatische Folge ist, sofern entsprechende Bemühungen vorgenommen werden. Somit muss auch die eigentlich vertraute Umgebung, nämlich der bekannte Wohnort, nicht zwangsläufig gewechselt werden.

Alternative wenn das Pflegeheim nicht infrage kommt

Natürlich ist niemand gezwungen, bei einer eintretenden Pflegebedürftigkeit die Wohnform zu verändern und in ein entsprechendes Seniorenpflegeheim umzuziehen. Mittlerweile gibt es individuelle Möglichkeiten, die eine ebenso kompetente, langfristige rund um Betreuung ermöglichen. Solche Alternativen bieten sich grundsätzlich für alle Personenkreise an, sind aber vor allem für Menschen interessant, die unter keinen Umständen ein Heim aufsuchen möchten.

So könnten etwa Familienmitglieder die Pflege des Betroffenen übernehmen, wobei hierbei mit verschiedensten Einschnitten zu rechnen ist. In vielen Fällen ist die Betreuung durch einen Angehörigen aber nicht möglich, weil beispielsweise die eigene Familie umsorgt werden muss oder aber berufliche Verpflichtungen einzuhalten sind. Daneben gibt es die Möglichkeit des ambulanten Pflegedienstes, der täglich bis zu drei Stunden im Haushalt des Betroffenen für tatkräftige Hilfe sorgt und zugleich die gesundheitliche Vorsorge und Kontrolle übernimmt. Zudem kann ein 24 Stunden Pflege Dienst involviert werden, durch welchen zumeist Pflegekräfte für einen längeren Zeitraum im Haushalt des zu Pflegenden wohnen und somit eine rund um Betreuung abgesichert können.

Gute Pflege hat ihren Preis

Wie hoch die Pflegeheimkosten tatsächlich sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Schweregrad und der damit in Zusammenhang stehende Aufwand für die Pflege spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle. Regionale Unterschiede sind ebenfalls von Bedeutung, denn die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung sind der Höhe nach in allen Bundesländern gleich. Die tatsächlichen Kosten für ein Pflegeheim sind etwa in Hamburg oder Nordrhein Westfalen besonders hoch, während sie beispielsweise in Thüringen oder Sachsen-Anhalt verhältnismäßig günstig sind. Auch der Träger, für den man sich entscheidet, ist natürlich von Bedeutung. Konkrete Zahlen sind daher nur schwer zu ermitteln.

Aus rein statistischer Sicht sind die Pflegeheimkosten bei einem Mann deutlich günstiger als bei einer Frau, die statistisch ein höheres Lebensalter erreicht. In ihrem Pflegereport 2012 ermittelt die Barmer GEK, dass die mittleren Kosten bei Frauen doppelt so hoch sind, wie bei Männern.

Die gesetzlichen Kostenregelungen

Nach dem Willen des Gesetzgebers soll die gesetzliche Pflegeversicherung lediglich die Kosten der reinen pflegerischen Maßnahmen abdecken. Alle andere Kosten wie Unterbringung, Verpflegung, Bekleidung etc. sind durch den Pflegebedürftigen zu tragen. Für viele Pflegebedürftigen bedeutet dies, dass sie neben ihrer Rente auch den überwiegenden Teil angesparten Vermögens für die Deckung dieser Kosten aufbringen müssen.

Kann der Pflegebedürftige selbst die erforderlichen Mittel nicht mehr oder nicht vollständig aufbringen, gelten die im Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) festgelegten Unterhaltsbestimmungen. Danach gehen die Verpflichtungen zunächst auf einen Ehepartner über, der über den Ehegattenunterhalt zur Zahlung verpflichtet ist. Ist kein Ehegatte vorhanden oder kann auch der ohne Gefährdung seines eigenen Unterhalts die Kosten nicht aufbringen, sind grundsätzlich die Kindes des Pflegebedürftigen in bestimmten Grenzen zur Übernahme der Kosten verpflichtet. In der Regel wird, wenn der Pflegebedürftige selbst die Zahlungen nicht leisten kann, das zuständige Sozialamt für die Kosten eintreten, so dass sich also niemand Sorge machen muss, dass er plötzlich allein im Regen stehen muss.

Rechtzeitig Alternativen abwägen

Meist entwickelt sich die Pflegebedürftigkeit ganz allmählich. Wer so lange wie möglich Zuhause wohnen kann, reduziert die Kostenbelastung natürlich dramatisch. Denn im Vergleich zu den Pflegeheimkosten sind die Aufwendungen für eine Pflege daheim doch eher moderat. Ein Altenbetreuer etwa kann Hilfestellung bei alltäglichen Verrichtungen wie persönliche Hygiene, Ernährung oder Mobilität geben und dabei helfen den Zeitpunkt für den Wechsel in ein Pflegeheim möglichst lange hinauszuschieben. Unter Umständen kann ein betreutes Wohnen oder ein betreutes Wohnen für Senioren Ähnliches leisten, denn selbst das ist in der Regel deutlich günstiger als ein Pflegeheim. Wer rechtzeitig eine zusätzliche private Pflegeversicherung abgeschlossen hat, der muss sich natürlich weit weniger Sorgen um die Kosten machen.

Betreute Seniorenwohnung oder Seniorenpflegeheim

Nicht jedes Seniorenpflegeheim ist gleich. Die Heime unterscheiden sich darin, in wie weit die Personen sich noch selbst pflegen und versorgen können und wie sie mit anderen Menschen interagieren möchten. So existieren beispielsweise betreute Seniorenwohnungen, ähnlich einer Wohngemeinschaft, in welcher eine Gruppe von Senioren von geschulten Fachpersonal betreut wird. Dies hat den Vorteil, dass sich die Betroffenen gegenseitig helfen können und keine permanente Pflegerpräsenz zu spüren ist, was den Betroffenen nicht das Gefühl gibt zum alten Eisen zu gehören. Ist aber trotzdem einmal Hilfe von Nöten, kann diese schnell und einfach gerufen werden und zur Stelle sein. Das betreute Wohnen von Senioren empfiehlt sich vor allem für solche, welche nicht an einem starken körperlichen Gebrechen leiden, und ihre alltäglichen Aufgaben, wie Körperpflege, Toilettengänge und Essensaufnahme selbst ausführen können. Nicht zu vergessen ist diese Form des Wohnens deutlich günstiger ist als eine Vollzeitbetreuung.

Vollzeitpflege in einem Seniorenpflegeheim

Diese Form der Unterbringung ist vor allem für Senioren gedacht, welche die alltäglichen Aufgaben nicht mehr oder nicht mehr vollständig ohne fremde Hilfe bewältigen können. Dies sind vor allem Menschen mit einem fortgeschrittenen körperlichen Gebrechen, wie solche die an einen Rollstuhl gebunden sind und Menschen mit Demenz in einem späteren Stadium. In dem Seniorenpflegeheim erhalten sie rund um die Uhr und in allen Situationen Betreuung und Pflege, um den Menschen im hohen Alter auch weiterhin ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Ist die Beeinträchtigung noch nicht so weit fortgeschritten kann auch die Unterbringung tagsüber oder während gewisser Tage, an welchen die Angehörigen sich nicht um diese kümmern können ebenfalls sinnvoll sein.

Das Personal der Seniorenpflege ist im Gegensatz zu den meisten Angehörigen darauf ausgebildet, mit schwierigen Krankheiten, wie der Demenz der Senioren richtig umzugehen und kann sich daher auch gut um diese kümmern. Um jedoch Streitereien mit den Personen welche untergebracht werden sollen zu vermeiden und Rücksicht auf deren Gefühle zu nehmen, sollte auf jeden Fall zusammen mit diesen eine geeignete Art der Unterbringung und ein geeignetes Pflegeheim gesucht werden. Dabei bieten sich selbstverständlich auch Vorabbesichtigungen mit den Betroffenen an, sodass diese sich selbst ein Bild machen können und die Unterbringung nicht über deren Kopf hinweg entscheiden wird, was diesen ein Gefühl des abgeschoben und alleingelassen seins vermitteln könnte. Meist ist die Unterbringung in einem Seniorenpflegeheim, sowohl in Rücksicht auf die Betroffenen, als auch aufgrund von Kostenfaktoren, jedoch eher die letzte Wahl und wird erst gewählt, wenn andere Möglichkeiten, wie die Pflege durch die Familie, ambulante Pflege oder die Unterbringung in Seniorenwohnanlagen ausgeschöpft und nicht mehr möglich sind.


Gabriele Dreher

Ich habe lange Zeit in Altenpflegeeinrichtungen gearbeitet und versuche, verschiedene Aspekte meiner Arbeit kritisch zu beurteilen, ohne die Voreingenommenheit, die das Urteil so vieler langjähriger Fachleute im Gesundheitswesen trübt. Meine Ansichten sind meine eigenen. Alle konstruktiven Rückmeldungen und Meinungen sind erwünscht.


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